Kambodscha eignet sich vom Klima her besonders gut für ältere Menschen. Das Land liegt im Gegensatz zum Nachbarland Thailand in einer etwas anderen Klimazone. Je nachdem in welchem Teil des Landes man sich niederlässt, hat man andere Temperatur und Witterungsverhältnisse. Die Gegend um Siem Reap ist mehr trocken, nicht so heiss und es gibt weniger Niederschläge. In Phnom Penh und oberhalb davon ist es wesentlich wärmer mit mittleren Niederschlägen. Zur Küste Sihanoukville, Kampot und Kep ist das Klima frischer durch eine feuchtwarme Meeresbrise. Aber auch in der Regenyeit gibt es vermehrt Niederschläge und Gewitter. Bei dem subtropischen Klima gibt es keine wirkliche Blütezeit, so dass es Asthmakranken und anderen Allergikern in Kambodscha oft besser geht als in Deutschland. Die günstigen Lebenshaltungskosten sorgen außerdem dafür, dass man sich auch mit einer geringeren Rente in Kambodscha wesentlich mehr leisten kann als in Deutschland.
VISUM:
Anders als in Thailand gibt es in Kambodscha keinerlei Probleme ein Visum für einen Daueraufenthalt zu bekommen. Man braucht keinerlei Einkommensnachweise, Rentenbescheinigungen oder ähnliches vorzulegen. Auch ist es nicht Notwendig ein bestimmtes Alter erreicht zu haben. So kommen auch Frührenter in den Genuss des dauerhaften Ruhestandes unter tropischen Palmen.
Ein Businessvisum berechtigt zum lückenlosen Aufenthalt von bis zu 365 Tagen im Jahr und kann kurz vor Ablauf um diesselbe Zeitspanne verlängert werden. Näheres siehe hier
RENTE:
Entgegen vielen Behauptungen, wird die normale deutsche Altersrente auch in Kambodscha zu 100% ausgezahlt.
Das gilt nicht für Renten wie Berufsunfähigkeitsrente, Erwerbsminderungsrente oder Renten nach dem Fremdrentengesetz, etwa für Spätaussiedler. Hierbei gibt es viele Unwägbarkeiten, ob und in welchjem Prozentsatz diese Rente ausgezahlt wird. Bitte klären Sie dies am Besten mit der zuständigen Rentenstelle ab.
Die Rentenversicherung verlangt außerdem von Rentnern die im Ausland leben, regelmäßig (jährlich) eine "Lebensbescheinigung". Diese bekommt man normalerweise von der Rentenversicherung zugeschickt und muss sie dann jeweils bei einer in der Bescheinigung genannten Stelle (Botschaft, Krankenhaus, Polizei etc.) bestätigen lassen und zurück senden. Für den Fall das das Formblatt in Kambodscha nicht ankommt, kann es HIER heruntergeladen werden. Es muss dann jeweils zum Stichtag im Original per Brief an die Rentenversicherung geschickt werden.
Rentenberechtigte sind verpflichtet dem zuständigen Rententräger alle Veränderungen, dazu zählt im Falle des Daueraufenthaltes nach Kambodscha besonders der Verzug ins Ausland, unverzüglich mitzuteilen. Rentenüberzahlungen, die durch Unterlassung einer solchen Mitteilung entstehen, müssen zurückgezahlt werden.
Bevor man als Rentner dauerhaft ins Ausland geht, sollte man das unbedingt mit der zuständigen Rentenversicherung absprechen, damit es später kein böses Erwachen gibt.
Zu diesem Thema gibt es hier außerdem ein Merkblatt (.pdf) zum Download
MEDIZINISCHE VERSORGUNG:
Die ärztliche Versorgung in Kambodscha kann in Siem Reap und Phnom Penh, mittlerweile als "gut" bezeichnet werden. Es gibt zahlreiche Krankenhäuser und kleinere Privatkliniken die sehr gut ausgestattet sind. In Sihanoukville gibt es inzwischen auch 2 Kliniken deren Kompetenz und Ausstattung auf dem neuesten Stand ist. Moderne Ambulanzfahrzeuge sind ebenfalls einsatzbereit.
In ländlichen Regionen dagegen ist besonders bei größeren, komplizierten Sachen Vorsicht geboten. Da lässt man sich dann besser in die entfernten, modernen Krankenhäuser in Phnom Penh bringen. Für sehr komplizierte Fälle besteht die Möglichkeit eines Krankentransportes nach Thailand per Helicopter. Versicherungen die solche Kosten übernehmen können extern abgeschlossenen werden.
Wer täglich seine Pillen schlucken muss sollte wissen, dass man in Kambodscha praktisch alle Medikamente in der Apotheke (Pharmacy) frei kaufen kann und das deutlich billiger als in Deutschland.
ZAHNÄRZTE:
Dentisten und Kieferorthopäden sind in Kambodscha auf dem neuesten Stand der Technik. Viele haben ihren Abschluss in Europa oder Übersee gemacht. Dementsprechend ist die Arbeitsweise. Das verwendete Material ist erstklassisch und das teuerste an Dentalarbeiten, die aufgewendete Zeit, ist in Kambodscha vergleichsweise sehr billig. Es gibt in fast jeder kleineren Stadt gute Zahnärzte.
KRANKENVERSICHERUNG:
Eine Krankenpflichtversicherung in der gesetzlichen Krankenkasse in Deutschland ist nach den Bestimmungen für die "Rente bei Aufenthalt im Ausland" nicht möglich. Allerdings braucht man dann auch keine Beiträge mehr dafür zu bezahlen. Daraus ergibt sich automatisch das Problem entweder eine Krankenversicherung zu finden die auch Menschen im fortgeschrittenen Alter noch zu zahlbaren Beiträgen annimmt oder gar ganz auf eine Krankenversicherung zu verzichten, was natürlich nicht zu empfehlen ist.
Grundsätzlich unterscheiden sowohl die Krankenkassen als auch die Rentenversicherungsträger zwischen den Personen die von vorneherein nur vorübergehend ins Ausland gehen (dabei ist ausdrücklich ein "Überwintern im Süden" als vorübergehend erwähnt) und solchen die ihren Lebensmittelpunkt dauerhaft ins Ausland verlegen.
Wer also in Kambodscha nur Überwintert und seinen Wohnsitz in Deutschland behält, kann zumindest bis zum Alter von 69 Jahren auf die günstigen Tarife bei der DKV (40,-€/Monat für 69 jährigen Mann) zurückgreifen.
Wer jedoch dauerhaft seinen Aufenthalt nach Kambodscha verlegt, muss sich für eine der anderen Expat Versicherungen entscheiden. Als 1. Adresse galt dabei bisher die Allianz Worldwide Care, leider wurden die Beiträge (yum Beispiel) für 71 Jährige von ca. 150,- € auf 350,- € pro Monat erhöht, was für viele wohl zu teuer sein dürfte.
Da man in einem Land wie Kambodscha die ambulanten Kosten beim Arzt leicht aus eigener Tasche bezahlen kann, kann man, um Kosten zu sparen, auf ausländische, internationale Versicherungen ausweichen, die etwa die ambulanten Kosten sowie andere Extras und Schnickschnack ausschließen und damit die Beiträge auf einem günstigen Niveau halten.
Bei der Health Care International gibt es 2 Tarife die interessant sein dürften, ich habe das für die Altersgruppe 66 bis 70 Jahre mal ausgerechnet:
Tarif Emergency Plus (Zahlt im Prinzip nur Krankenhauskosten bei einer Selbstbeteiligung von 2000,- US$), geeignet für Leute die praktisch nie Krank werden und die Versicherung wirklich nur für den Notfall brauchen. Monatlicher Beitrag: ca. 83,- US$ bei jährlicher Zahlungsweise.
Tarif Standard, zahlt etwas mehr als Emergency Plus, etwa 75% bei Impfungen, Komplikationen bei Schwangerschaft, Geburten bis 3000,- € und die Selbstbeteiligung beträgt nur 1000,-€. Zu den Schwangerschaften sei noch anzumerken, dass die Versicherung natürlich auch von jüngeren Leuten abgeschlossen werden kann. Monatlicher Beitrag ca. 150,- € bei jährlicher Zahlungsweise.
Es sind auch noch andere Tarife zur Auswahl, eine Vergleichstabelle der Leistungen gibt es hier zum Download (alles auf Englisch)